
Die Großstädte wurden von dem Hochwasser verschont, doch die Landschaft um die Weichsel wurde überflutet.
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auf einer Breite von 50 Metern gesprengt, wie ein Mitarbeiter des Krisenstabs in Lublin mitteilte. Nach der Aktion habe sich die Lage etwas gebessert. Der Krisenstab hoffte, mit der kontrollierten Sprengung die Überflutung weiterer Dörfer im Falle eines Deichbruchs verhindern zu können. Im nahe gelegenen Wilkow wurden die durchlässigen Dämme derweil verstärkt. Helfer versorgten die zurückgebliebenen Bewohner überfluteter Orte mit Wasser und Lebensmitteln. Kühe und Pferde wurden mit einem Amphibienfahrzeug von überschwemmten Weiden gerettet.
Der Regierungschef der betroffenen Wojwodschaft Kujawsko-Pomorskie, Josef Rogacki, hatte bereits am Dienstag Hochwasseralarm ausgelöst. Aus einem Speicher nahe Wloclawek, rund 150 Kilometer nordwestlich von Warschau, wurde Wasser abgepumpt, um Raum für die Flutwelle zu schaffen. Das Hochwasser an der Weichsel erstreckt sich mittlerweile über eine Länge von mehr als 380 Kilometern durch Zentral- und Ostpolen. In den vergangenen Tagen kamen dort bereits 30 Menschen ums Leben. Die Pegel im deutschen Oder-Abschnitt sind nochmals deutlich angestiegen. Verheerende Überschwemmungen wie jetzt in Polen wird es in Europa nach Auskunft von Klimaforschern künftig öfter geben. „Wir haben schon jetzt auf allen Kontinenten die Beobachtung gemacht, dass mit der Erwärmung Intensivniederschläge häufiger geworden sind“, sagt Prof. Hartmut Graßl, Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie.
DW