
Der Modeschöpfer Julien McDonald genoß den verdienten Applaus für seine Kollektion Herbst/Winter an der Londoner Modewoche. FOTO - TASR/EPA
LONDON, MADRID – Die Modewelt hat ihre eigene Zeitrechnung. Februar und März teilen sich auf in „Fashion Weeks“. Wer die neuesten Trends für den Herbst und den Winter 2003/2004 auf einem der begehrten Plätze direkt am Laufsteg entdecken will, muss flexibel sein. Vergangene Woche New York, kommende Woche Mailand, übernächste Woche die Modeschauen in Paris. In dieser Woche pilgerten Mode-Fans und Fashion-Victims in die britische Hauptstadt, wo innerhalb von sechs Tagen fast 50 Modenschauen stattfinden. Vom 15. bis zum 20. Februar präsentieren junge Wilde und etablierte Modehäuser ihre Entwürfe auf der Londoner „Fashion Week“.
„Überraschend zahm“ war der Kommentar einiger Modekenner, die an der Themse schon ganz andere Modelle begutachten konnten. Den Auftakt der Modewoche bildete am Samstag die Show des irischen Designers Paul Costelloe. London als Tummelplatz der jungen Wilden? Costelloe zeigte klassische Kostüme und Hosenanzüge. Schwarz und Beige waren seine bevorzugten Grundfarben. Der Höhepunkt seiner Show war nicht-textiler Art: Mick Jaggers Ex-Frau Jerry Hall machte ihrer eigenen Tochter Elisabeth Konkurrenz, die ebenfalls in London modelte. Klassiker wie Burberry oder Pringle blieben ihrem sportlich-luxuriösen Image treu. Sie bevorzugten Retro-Style inklusive Karo- und Rautenmuster auf Strick. Auf die Trendfarbe Rot setzte die britische Designerin Julie Verhoeven, deren hochgeschlossene Blusen durch den ernsten Gesichtsausdruck der Models noch strenger wirkten.
Wer es fröhlicher mag, hätte einen Flieger in den Süden nehmen müssen. Madrid hat seinen eigenen einwöchigen Modezirkus. Zwar zeigte dort auch die Designerin Agatha Ruíz de la Prada winterlich-verhüllende Mode, doch ließ sie ihre Models Rad schlagen oder schmückte die charmante Martina Klein mit blumen- oder sternförmigen Hüten. Das spanische Model machte dem Publikum vor allem durch ihr schauspielerisches Talent Lust auf Wintermode. Gelernt ist gelernt: Martina arbeitete bereits für das spanische Fernsehen.
aus: DW