
Die Rakete Ariane 5 beim Start von Kourou Luftstützpunkt in Französisch-Guyana am Mittwoch, 11. Dezember 2002. Die Rakete musste kurz nach dem Start gesprengt werden. FOTO - ČTK/AP
KOUROU, PARIS – Mit dem spektakulären Fehlschlag der neuen Trägerrakete Ariane 5-Plus im zweiten Anlauf am Mittwochabend hat die europäische Raumfahrt einen herben und teuren Rückschlag erlitten.
Nach einwandfreiem Start um 23.21 Uhr MEZ vom Raumfahrtbahnhof Kourou in Französisch-Guyana war die Ariane 5 nur drei Minuten später von ihrer Flugbahn abgekommen. 120 Kilometer über den Atlantik musste die Rakete gesprengt werden. Die genaue Ursache für den Fehlschlag war zunächst noch unklar. Es war der insgesamt neunte Fehlschlag in dem rund 21 Jahre alten europäischen Raumfahrtprogramm Ariane.
Bereits am 28. November war ein erster Startversuch gescheitert. Die Betreibergesellschaft Arianespace hatte die Kosten der gesamten Unternehmung einschließlich Trägerrakete, Start und die beiden an Bord befindlichen Satelliten mit an die 600 Millionen Euro angesetzt. Exakte Zahlen wurden nicht genannt. Die stärkste zivile Trägerrakete der Welt sollte erstmals eine Rekordnutzlast von rund zehn Tonnen in den Weltraum befördern. Damit wollte Arianespace die harte US-Konkurrenz ausstechen.
Lediglich der Kommunikationssatellit „Hot Bird TM-7“ des europäischen Satellitenbetreibers Eutelsat soll versichert gewesen sein, dagegen nicht der für Experimente auf dem Kommunikationssektor vorgesehene „Stentor“ der französischen Raumfahrtorganisation CNES.
aus: Die Welt