
Die Südafrika erlebte am Donnerstag die erste Sonnenfinsternis des neuen Jahrtausends, wobei der Himmel über Angola, Sambia, Simbabwe und Mosambik bis zum Madagaskar verdunkelt war. FOTO - TASR
Die Nasa überträgt das Himmelsspektakel im südlichen Afrika ab 14.30 Uhr live im Internet
Harare - Die erste Sonnenfinsternis des Jahrtausends hat am Donnerstag den Himmel über dem südlichen Afrika verdunkelt. Die „schwarze Sonne“ mit ihrer wunderbar leuchtenden Korona hat den Ländern in der Region einen regelrechten Tourismusboom beschert. Auch zahlreiche Deutsche, die vor zwei Jahren von der „Sofi“ über Süddeutschland enttäuscht wurden, weil Wolken den Blick auf die verfinsterte Sonne verstellten, sind nun nach Afrika gereist.
Hier zu Lande hat man auf keinen Fall etwas von dem Naturschauspiel zu sehen bekommen. Der nur knapp 200 Kilometer breite Schatten des Mondes rast mit etwa doppelter Schallgeschwindigkeit (genau 0,63 Kilometer pro Sekunde) zunächst von West nach Ost über den südlichen Atlantik und dann von Angola über Sambia, Simbabwe bis nach Mosambik.
Auch auf der Insel Madagaskar war die totale Sonnenfinsternis zu beobachten und östlich der Insel in einem Streifen auf dem Indischen Ozean. Wer sich dort mit einem Schiff auf dem Meer positioniert hat, konnte die verfinsterte Sonne am Horizont im Ozean versinken sehen. An jedem denkbaren Beobachtungsort dauerte die Finsternis maximal etwa viereinhalb Minuten.
Doch für die zu Hause Gebliebenen, die gerne eine Sonnenfinsternis beobachtet hätten, gab es zumindest einen kleinen Trost. Die amerikanische Weltraumbehörde Nasa hat das Spektakel am Donnerstag Mittag ab 14.30 Uhr live im Internet übertragen.
Nicht nur Touristen, sondern auch zahlreiche Forscher sind mit großen Teleskopen im Gepäck nach Afrika gereist, um die Sonnenfinsternis zu beobachten. Sie interessierte in erster Linie die aus mehreren Millionen Grad heißen, ionisierten Gasen bestehende Korona rund um unser Zentralgestirn, die nur während einer Finsternis von der Erde aus beobachtet werden kann. Die bis zu 13 Millionen Kilometer ins All hinausragende Korona wird sonst durch die Leuchtkraft der Sonne vollkommen überstrahlt.
Doch es gibt auch Wissenschaftler, die während der Finsternis nicht auf die „schwarze Sonne“ starrten: Rund 200 Forscher wollten in Simbabwe die Reaktionen der Wildtiere auf die plötzlich eintretende Nacht beobachten. Das Verhalten von wilden Tieren bei einer Sonnenfinsternis ist nämlich nicht besonders gut untersucht. Früheren Beobachtungen zufolge sollen Vögel zu ihre Nester zurückkehren, Ziegen den Heimweg von den Berghängen antreten und Nachttiere erwachen.
Eine totale Sonnenfinsternis ist in den meisten Regionen der Erde ein sehr seltenes Ereignis. In Deutschland, wo das Naturschauspiel zuletzt am 11. August 1999 zu beobachten war, wird die nächste Sonnenfinsternis erst wieder in 80 Jahren zu sehen sein.
Die Welt