
Der mysteriőse, bisher unbekannte Schűtze hat seit Donnerstag noch mehr Leute ubgebracht, Washington wird von Angst beherrscht. Die Polizei fahndet immer noch vergeblich nach dem Täter. FOTO – REUTERS
WASHINGTON – Der unheimliche Heckenschütze, der seit Tagen den Großraum Washington terrorisiert, scheint das Spiel mit der Polizei zu genießen. Die Polizei fand nach Medienberichten vom Mittwoch an einem Tatort eine Tarot-Karte mit den Worten: „Lieber Polizist: Ich bin Gott.“ Bei acht Anschlägen aus dem Hinterhalt sind in einer Woche sechs Menschen getötet worden. Am Mittwoch erschreckte die Menschen die Nachricht, dass der Heckenschütze vor einem Motel im Bezirk Prince George‘s erneut zugeschlagen habe. Nach Angaben der Polizei gab es jedoch vermutlich keine Verbindung zu dem Todesschützen. Nach Informationen der „Washington Post“ war die Karte die erste Kommunikation des Killers mit der Polizei. Als besonderes Signal an seine Verfolger wählte der unheimliche Heckenschütze die so genannte Todeskarte in dem Tarotspiel für seine mit Hand gekritzelte Nachricht. Die Polizei reagierte mit Empörung darauf, dass die Medien den Fund der Karte meldeten.
Über die Identität des Täters wurde am Mittwoch weiter gerätselt. Die Belohnung wurde auf umgerechnet eine Viertel Million Euro hochgesetzt. Bisher hat die Polizei nur wenige Hinweise. So verwendete der Täter immer dasselbe Präzisionsgewehr, und er suchte seine Opfer immer in einem sehr begrenzten Gebiet im Nordwesten der US-Hauptstadt aus. Doch wer auch immer der Schütze ist, sein Ziel hat er erreicht. Überall in Washington machen sich Nervosität und Angst breit. Alle Anschläge ereigneten sich bisher auf öffentlichen Plätzen und trafen Menschen verschiedener Altersgruppen und ethnischer Zugehörigkeit. Die Jagd nach dem Killer wird immer mehr zu einem Medienspektakel. Polizeichef Charles Moose flehte die Medien förmlich an, die Polizei ihre Arbeit tun zu lassen und nicht ständig durch neue Spekulationen zu behindern.
Profiler, speziell ausgebildete Kriminalisten, versuchen aus Zeugenaussagen, Spuren oder Charaktermerkmalen ein Bild des Verbrechers zu erstellen. Die Methode der Fahnder zur Ermittlung eines Täterprofils wurde in den USA entwickelt. Wissenschaftler und Fahnder befragten verurteilte Serientäter über ihre Motive, Fantasien, Vorgehensweisen und sozialen Hintergründe. Die Hinweise der Verurteilten sollten helfen, Spuren an den Tatorten richtig zu deuten. aus: Die Welt