Haag - Bangen, hoffen, beten, das ist es, was Millionen Niederländer in diesen Tagen tun. Sie bangen um das Leben von Prinz Claus, der in der Amsterdamer Universitätsklinik AMC um sein Leben kämpft. Königin Beatrix, seine Gattin, ist ständig an seiner Seite, seit der 75-jährige Prinzgemahl am Dienstagabend überraschend auf die Intensivstation des AMC-Krankenhauses verlegt werden musste und das Königshaus Oranje-Nassau eine offizielle Erklärung an die Untertanen verbreiten ließ. Sie lautet: „Der Zustand von Prinz Claus ist Besorgnis erregend.“ Der Prinz stehe unter ständiger ärztlicher Beobachtung. Welche Beschwerden Prinz Claus diesmal hat, wurde nicht detailliert mitgeteilt.
Sein ältester Sohn und Thronfolger Willem-Alexander (35) und dessen Frau Prinzessin Maxima (32) brachen noch am Dienstag ihren Urlaub auf dem Landsitz Porte Ercole in der Toskana ab und eilten zurück nach Amsterdam. Auch die Söhne Johan Friso und Constantijn waren mit ihren Frauen ans Bett des Vaters gekommen. Am Mittwochmorgen verbreitete die Klinik, Prinz Claus habe eine ruhige Nacht verbracht.
Dem Mann an der Seite von Königin Beatrix, der er am 10. März 1966 das Jawort gab, bleibt nichts erspart. Seine Qualen begannen in den achtziger Jahren mit Depressionen. 1998 wurde bei ihm Prostatakrebs entdeckt, den er in Hamburg erfolgreich behandeln ließ. Im Mai vergangenen Jahres wurde dem Prinzen die linke Niere entfernt, kurz darauf streikte die rechte. Wieder folgen wochenlange Krankenhausaufenthalte. Eine Lungenembolie und ein Herzinfarkt Anfang dieses Jahres machten aus dem einst so stolzen, charmanten und strahlenden Mann nun ein körperliches Wrack. DW