
Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schroeder gab eine offiziele Erklärung zu zwei Inzidenten der Bundeswehr, bei deren vier deutsche Soldaten ums Leben kamen und mehrere verletzt wurden. FOTO – TASR/AP
BERLIN – Die bei dem Unfall in Kabul verletzten fünf deutschen Soldaten befinden sich nach Auskunft von Verteidigungsminister Rudolf Scharping nicht in einem lebensbedrohlichen Zustand. Scharping sagte, auch der Zustand der Schwerverletzten sei stabil. Die Soldaten sollten an Bord eines Sanitätsflugzeuges am Nachmittag in Köln-Wahn eintreffen. Ebenfalls am Donnerstag sollte sich eine deutsch-dänische Expertenkommission auf den Weg nach Kabul machen, um die Umstände des Unfalls zu untersuchen.
Beim Versuch der Sprengung zweier Raketen waren am Mittwoch in Kabul zwei deutsche und drei dänische Soldaten getötet worden. Weitere fünf deutsche und drei dänische Soldaten wurden verletzt. Scharping berichtete auf einer Pressekonferenz in Berlin, noch am Mittwoch sei ein Medevac-Airbus der Bundeswehr nach Usbekistan geflogen, um die Verletzten dort aufzunehmen und nach Deutschland zurückzutransportieren.
Was die Untersuchung des Vorfalls angeht, so habe die Bundesregierung gemeinsam mit Dänemark beschlossen, eine Kommission von Spezialisten nach Kabul zu schicken, teilte Scharping mit. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, sagte, er rechne damit, dass die Ermittlungen zwei Tage dauerten. Scharping bekräftigte, dass es sich um „sehr erfahrene, gute Leute“ gehandelt habe. „Aber auch hohe Professionalität hat sie vor Tod leider nicht schützen können“, sagte er. Bei den deutschen Opfern handelt es sich so Scharping um zwei Oberfeldwebel. Sie sollen – laut dpa-Informationen – ebenso wie die Verletzten der Kampfmittelbeseitigungs-Kompanie in Munster (Niedersachsen) angehören.
Nach allen bisher vorliegenden Informationen, habe sich die Detonation der Raketen vor der geplanten Sprengung ereignet, erklärte Scharping. Daher seien alle soldaten noch in der Nähe gewesen.
Scharping äußerte sich zum Unglück beim Nato-Manöver „Strong Resolve 2002“ in der Ostsee, bei dem bei einer Übung zwei deutsche Soldaten ums Leben kamen: Nachdem ein Boot gekentert sei, hätte die Besatzung, zwei britische und drei deutsche Soldaten geborgen werden können. Zwei der drei deutschen Soldaten hätten nicht gerettet werden können, weil sie zu lange im eiskalten Wasser getrieben hätten.
(mm, dpa)