Hamburg - "Teutonengrill" contra "Ballermann", ausgiebiger Jahresurlaub statt Kurzreisen und erst WM- dann Reisefieber: Laut der 22. Deutschen Tourismusanalyse packt die Deutschen 2006 die Reiselust und könnte sie stärker nach Italien denn nach Spanien ziehen. Selbst die Fußball-WM wird die Urlaubswilligen nur kurzzeitig stoppen, wie die Studie des B.A.T.-Freizeitforschungsinstituts ergab.
"Die Deutschen wollen wieder mehr verreisen, die Krisenstimmung ist überwunden", sagte B.A.T.-Leiter Horst Opaschowski. Gut zwei Drittel der Bundesbürger (68 Prozent) haben für 2006 feste Reiseabsichten. Die "schönsten Wochen des Jahres" sollen zudem wieder länger werden: Der in den achtziger Jahren begonnene Trend zu immer kürzerem Urlaub sei beendet worden. Etwa jeder vierte Befragte mit festen Reiseabsichten (23,8 Prozent) will die Ferien in der Heimat genießen. Alle anderen zieht es vorrangig ins europäische Ausland (48,1 Prozent). Lag 2005 noch Spanien (10,6 Prozent) in der Urlaubergunst vor Italien (7,7), Österreich (6,1) und der Türkei (5,1), scheinen die Deutschen wieder ihre Liebe für das "dolce vita" zwischen Gardasee und Sizilien zu entdecken: Nach den derzeitigen Plänen überholt Italien (8,4) diesmal Spanien (8,2). In Deutschland bleiben Bayern und die Ostseeküste die Lieblinge der Urlauber. Die Auswirkungen der Fußball-WM auf das Reiseverhalten bezeichnete Opaschowski als "Nullsummenspiel".
Für die Studie waren 4000 Menschen im Alter ab 14 Jahren befragt worden.
aus: DW, dpa