Memphis - Das mysteriöse Verschwinden des 57-jährigen Harvard-Virenexperten Don C. Wiley in Memphis (Tennessee) ist nach Polizeiangaben aufgeklärt. Ein Gerichtsmediziner legte US-Medien zufolge jetzt das Untersuchungsergebnis eines Leichnams vor, den Arbeiter einer Firma rund 450 Kilometer entfernt flussabwärts im Mississippi gefunden hatten. Der Polizeiarzt gab als Todesursache den Sturz von einer Brücke über den Fluss bei Memphis an. Den Angaben zufolge fanden sich in den Kleidern des Toten, der bereits am 20. Dezember geborgen wurde, die Ausweispapiere Wileys. Der Sturz sei ein Unfall gewesen, erklärte der Gerichtsmediziner. Die Beteiligung Dritter schließe man aus. Der Wissenschaftler und Experte für Untersuchungen an Aids- und Ebola-Viren habe vermutlich einen kleineren Unfallschaden an seinem Mietwagen begutachten wollen. Dabei sei der gut 1,90 Meter große Wiley über das Brückengeländer gefallen und abgestürzt. Zuvor hatte die Polizei in Memphis mehrfach geäußert, der Forscher habe Selbstmord begangen. Dies hat die Familie Wileys stets bestritten. In der Öffentlichkeit hatte das Verschwinden des 57-Jährigen im Zusammenhang mit der Angst vor Anschlägen mit Biowaffen für Aufsehen gesorgt. US-Medien verbreiteten Mutmaßungen, Wiley sei in die Hände von Bioterroristen gefallen und ihnen unter Zwang womöglich für Anschläge mit Anthrax-Bakterien zu Diensten.