
Buschbrände um die australische Stadt Sydney haben für längere Zeit viel Arbeit and Anstrengung den Feuerwehrleuten gebracht, sowie allgemeine Angst, als sie sich dem Stadtzentrum näherten. FOTO – TASR/AP
ist kaum vorstellbar“, sagte der Feuerwehrchef des australischen Staates New South Wales, Phil Koperberg. Im Norden, Süden und Westen um die Millionenstadt Sydney fraß sich eine Feuerfront auf einer Länge von 2000 Kilometern durch die ausgedörrte Buschlandschaft. Die gefährlichsten Brände tobten in den Blauen Bergen, 80 Kilometer westlich von Sydney, sowie 150 Kilometer nördlich bei Cessnock. Zehn Tage dauert nun der verzweifelte Kampf gegen die verheerenden Buschfeuer. Doch die weiterhin große Hitze (am Mittwoch 33 Grad), starke und häufig wechselnde Winde (bis zu 70 Stundenkilometer) sowie eine sehr niedrige Luftfeuchtigkeit (Rekordwert: fünf Prozent) sind ungünstigste Voraussetzungen, um die Brände zu besiegen. Fast 500.000 Hektar Wald und Buschland wurden bisher vernichtet. Es gleiche einem Wunder, wie ein Feuerwehrsprecher sagte, dass in der Flammenhölle noch keine Menschen ums Leben gekommen seien. Rund um die Uhr wiederholen sich die dramatischen Szenen: Jedes einzelne Haus wird gegen das Feuer verteidigt; verängstigte Bewohner werden evakuiert. Allein am Mittwoch mussten Tausende ihre bedrohten Häuser verlassen. Die Feuerwehren tanken oft Wasser von Swimmingpools der Häuser in den Brandregionen. Um das Auffinden dieser Pools zu erleichtern, wurde die Bevölkerung gebeten, ihre Briefkästen am Straßenrand mit einem bunten Handtuch zu kennzeichnen. Die „Sydneysiders“ in der von Buschfeuern umzingelten Viermillionenmetropole beobachten mit zunehmender Sorge das näher kommende Flammenmeer. Dass es überhaupt gebremst werden kann, ist unter anderem einem gigantischen Hubschrauber zu verdanken, der über den Buschfeuern Wasserbomben abwirft. Die von Kanada gemietete und von amerikanischen Piloten geflogene Maschine kann innerhalb von 45 Sekunden 9000 Liter Wasser aufnehmen. Doch es steht nur ein Exemplar zur Verfügung. Die australische Regierung will für künftige Buschfeuer mehrere solcher Hubschrauber kaufen. Eingesetzt werden auch kleinere Hubschrauber. Fast die Hälfte aller Feuer, so wird geschätzt, entstand durch Brandstiftung. Die Polizei hat bisher 21 Täter ermittelt, 14 von ihnen sind Jugendliche oder Kinder, der Jüngste ist erst neun Jahre alt. Eine Tragödie, die weit gehend nur am Rande registriert wird, ist das Sterben unzähliger Tiere in den Buschfeuerregionen. Doch es gibt auch „Überlebenskünstler“: So wurde in einem vernichteten Wald ein Koala entdeckt, der auf dem einzigen Baum saß, den die Flammen unberührt gelassen hatten. Das Tier war verstört und voller Ruß, aber ansonsten gesund.
Die Welt