Österreichische Schriftstellerin und Dramatikerin Elfriede Jelinek in ihrem haus in Wien. Jelinek gewann am vorigen Donnerstag den Literatur-Nobelpreis für ihre Romane und Dramen, die sehr hart Gewalt an Frauen beschreiben, sich mit Sexualität beschäftigen und extrem-rechts-Politiker von Europa aburteilen. Sie ist die erste Österreichische und neunte Frau total, die diesen Preis erwerben konnte. FOTO - REUTERS
Stockholm - Die österreichische Schriftstellerin und Dramatikerin Elfriede Jelinek erhält in diesem Jahr den Literatur-Nobelpreis. Das teilte die Schwedische Akademie in Stockholm mit. Jelinek habe den Preis "für den musikalischen Fluß von Stimmen und Gegenstimmen in Romanen und Dramen" erhalten, hieß es zur Begründung. Gelobt wurde ihre "sprachliche Leidenschaft". Elfriede Jelinek bezeichnete die Entgegennahme des Literatur-Nobelpreises als "überraschende und große Ehre".
Im schwedischen Rundfunk sagte sie, sie werde zur Verleihung am 10. Dezember wegen Krankheit nicht nach Stockholm kommen. "Ich kann mich im Moment Menschen nicht aussetzen", sagte die Autorin und meinte weiter, sie betrachte den Nobelpreis nicht "als Blume im Knopfloch für Österreich".
Im vergangenen Jahr hatte J.M. Coetzee aus Südafrika den Nobelpreis erhalten. Letzter deutscher Preisträger war 1999 der bei Lübeck lebende Günter Grass. Die Nobelpreise sind mit jeweils umgerechnet 1,1 Millionen Euro (10 Millionen Kronen) dotiert. Sie werden traditionsgemäß am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896) überreicht.
aus: Welt.de