bei der Europameisterschaft.
"Ich hatte das Gefühl, dass angesichts der Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Lande diesen Job nur jemand weitermachen kann, der unbefleckt ist", sagte Völler auf einer Pressekonferenz, die live im "n-tv"-Fernsehen übertragen wurde. Er habe das Gefühl, er habe nach dem Vorrunden-Aus "keinen Kredit mehr". "Der Mannschaft kann man keinen Vorwurf machen, sie haben alles aus sich herausgeholt", erklärte der scheidende Teamchef. Er lobte insbesondere die Leistung der jüngeren Spieler. Er sehe die Zukunft der Nationalmannschaft nicht so schwarz wie noch vor vier Jahren. Mit Völler muss auch Bundestrainer Michael Skibbe seinen Job aufgeben. DFB-Chef Gerhard Mayer-Vorfelder bestätigte, dass die Verträge beider miteinander gekoppelt seien.
Völler hat die Entscheidung zum Rücktritt nach eigenen Angaben bereits unmittelbar nach dem EM-Aus erwogen. "Natürlich hatte ich schon im Hinterkopf, dass es wahrscheinlich nicht weitergehen würde", sagte der Fußballer. "Ich hätte trotzdem gern weitergearbeitet." Der Weltmeister von 1990 wirkte bei der Verkündung emotional berührt, kämpfte zeitweise mit den Tränen. Er werde jetzt eine Auszeit nehmen, sich jedoch nicht zurückziehen. "Ich werde in den nächsten zwei Jahren oben auf der Tribüne sitzen und die Daumen drücken", sagte er zum künftigen Verhältnis zur Nationalmannschaft.
DFB-Chef Mayer-Vorfelder würdigte die Leistung des Teamchefs. Nach seinen Angaben hat die DFB-Spitze noch versucht, Völler zum Bleiben zu bewegen. Er verwies auf den Erfolg der Nationalmannschaft als Vize-Weltmeister 2002. Die deutsche Mannschaft war am Mittwochabend in Lissabon durch ein 1:2 gegen Gruppensieger Tschechien bei der EM nach der Vorrunde ausgeschieden. Als möglicher Nachfolger Völlers gilt Ottmar Hitzfeld, der zuletzt Trainer von Bayern München war. WELT.de/oht