
Die irische Gruppe U2, ihr Sänger Bono in der Mitte, riss drei Grammys an sich. FOTO – REUTERS
Trotz aller Proteste hat der umstrittene Rapper Eminem in Los Angeles drei Grammys gewonnen. Drei der begehrten Grammy-Musikpreise gehen nach Deutschland. Gewinner sind die Berliner Philharmoniker und ihr künftiger Chefdirigent Sir Simon Rattle, Helmut Rilling, der Leiter der Gächinger Kantorei und des Bach-Kollegiums Stuttgart, sowie Dietrich Fischer-Dieskau.
Wie Eminem räumten auch U2 drei der Auszeichnungen ab; D‘Angelo und Destiny‘s Child erhielten jeweils zwei. Eminems Album „The Marshall Mathers LP“ wurde als beste Rap-Platte des Jahres ausgezeichnet. Außerdem bekam er Grammys für die beste Solo-Rap-Darbietung und zusammen mit Dr. Dre den Preis für das beste Rap-Duo. Der wegen seiner anstößigen Texte kritisierte Rapper bedankte sich bei seinen Fans und „bei denen, die sich über die Kontroverse um mein Album hinweggesetzt und es als das gesehen haben, was es ist – und was es nicht ist“. Zahlreiche Menschen hatten gegen seinen Auftritt bei der Grammy-Verleihung protestiert.
U2-Sänger Bono zeigte sich gerührt über die Ehrung. Seine Gruppe gewann mit „Beautiful Day“ in der Kategorie „Song des Jahres“; außerdem wurden U2 für die „Record of the Year“ und die beste Rockdarbietung ausgezeichnet. Sänger Bono nahm die Ehrung von den beiden Musik-Legenden Joni Mitchell und Carlos Santana entgegen. „Das ist ein sehr verrückter Moment. Ich kann das Gefühl nicht beschreiben, aber ich denke, man nennt es Demut“, dankte der 40-Jährige.
Steely Dan – „Two Against Nature“ ist ihr erstes Album seit 19 Jahren – erhielten den Grammy für das beste Popalbum des Jahres sowie den für die beste Stimmdarbietung einer Gruppe. Damit hatte kaum jemand gerechnet. Es waren ihre ersten Grammys überhaupt, und Sänger Donald Fagen sagte: „Es gibt uns schon eine Zeit lang. Es ist schön, dass wir welche von diesen (Grammys) bekommen haben.“
Madonna fiel in der Kategorie „beste weibliche Popstimme“ durch – ausgezeichnet wurde die Sängerin Macy Gray mit dem Titel „I Try“. Weitere Grammys gingen an die Country-Sängerin Faith Hill und Dianne Reeves.
Das Highlight des Abends war aber zweifellos der gemeinsame Auftritt von Eminem und Elton John. Während Eminem in gewohntem Rapper-Outfit – Turnschuhe, Trainingsanzug und umgedrehtes Baseballcap – auf der Bühne agierte, unterstütze ihn die englische Pop-Ikone stimmkräftig in einem schrillen gelben Anzug mit rosa Punkten. Das Publikum quittierte es mit tosendem Applaus und feierte das ungewöhnliche Duo.
Zauberlehrling Harry Potter hatte bei den Grammys auch seine Finger im Spiel. J. K. Rowlings Märchenfigur bekam den begehrten Musik-Oscar – in der Kategorie für das beste Hörspiel für Kinder. Insgesamt wurden Grammys in 100 Kategorien vergeben. sa, Die Welt