Nowoschachtinsk/Moskau – Die nach fast einer Woche unter Tage geretteten russischen Bergleute sind am Mittwoch zur Untersuchung in ein Krankenhaus der Stadt Nowoschachtinsk gebracht worden. Selbstständig kletterten einige der elf Überlebenden zuvor in einen Krankenwagen. Das Fernsehen zeigte, wie ein mit einer Decke umhüllter Mann in die Menge der Wartenden winkte. Einer der insgesamt 13 vermissten Bergleute hatte das Grubenunglück nicht überlebt. Nach einem weiteren Arbeiter wurde noch unter Tage gesucht.
In der Nacht hatten Rettungskräfte den Durchbruch zum vermuteten Aufenthaltsort der Vermissten in 700 Meter Tiefe geschafft. Die Helfer fanden eine Aufschrift an der Wand: „Wir sind zum Entlüftungsschacht gelaufen.“ Dort wurden die elf Überlebenden am frühen Morgen stark entkräftet, aber lebend gefunden.
Insgesamt 71 Bergarbeiter waren am Donnerstagnachmittag in dem Schacht Sapadnaja, als plötzlich ein unterirdischer See einbrach und eiskaltes Wasser in die Stollen strömte. 25 von ihnen konnten sich retten, 33 wurden am Samstag in einer dramatischen Rettungsaktion befreit. In den vergangenen vier Tagen bohrten Helfer einen rund 60 Meter langen Rettungstunnel durch die dicke Kohle – und Steinschicht, um zu dem mutmaßlichen Aufenthaltsort der Vermissten gelangen zu können, da die 33 geretteten Kumpel vermutet hatten, dass sich die Vermissten in einer Luftblase in einem Schacht im Norden der Mine befinden könnten. Zur gleichen Zeit versuchten die Helfer, eine völlige Überflutung der Grube zu verhindern. Auch der Sauerstoffgehalt in der Grube sank immer mehr.
aus: Die Welt, dpa, AFP