
In Südafrika steigt die Zahl von Aids-Waisen ständig. FOTO - REUTERS
Der Rechtsstreit um preiswerte Aids-Medikamente zwischen 39 Pharmakonzernen und Südafrikas Regierung ist beigelegt. Die Unternehmen zogen ihre Klage vor dem Landgericht in Pretoria zurück. Anwälte der Firmen erklärten, dass die Industrie für die Prozesskosten aufkommen werde. Die Ankündigung nahmen Zuschauer im Gerichtssaal mit Beifall und Jubel auf. Südafrikas Gesundheitsministerin Manto Tshabalala Msimang äußerte sich dankbar für die Unterstützung, die ihre Regierung durch diese Entscheidung bekommen habe. Eine Vertreterin der Pharmakonzerne äußerte sich ebenfalls zufrieden mit dem Ausgang des Rechtsstreits. Die südafrikanische Regierung habe mit dem außergerichtlichen Kompromiss auch die Respektierung internationaler Patentgesetze zugesagt.
Nach Informationen der Zeitung „Business Day“ hat UN-Generalsekretär Kofi Annan im Rechtsstreit vermittelt. Es ging um die Frage, ob Südafrika internationales Patentrecht brechen darf, um seine 4,7 Millionen Aids-Kranken mit preiswerten Medikamenten zu versorgen.
Der Rechtsstreit galt als wegweisend für andere Entwicklungsländer. Die Behandlung eines Aids-Kranken mit einem Medikamenten-Cocktail kostet normalerweise mehr als 10.000 US-Dollar pro Jahr. Dies ist für die meisten Menschen in Afrika absolut unerschwinglich.
Die Welt mit dpa, epd