Berlin - Der Einsturz der Eislaufhalle in Bad Reichenhall ist nach Untersuchungen eines Berliner Baustofftechnologen sehr wahrscheinlich auf die Verwendung falschen Leims zurückzuführen. Bernd Hillemeier von der Technischen Universität Berlin habe in einer ersten wissenschaftlichen Untersuchung für die ZDF-Sendung "Frontal 21" mehrere Proben aus der eingestürzten Holzdachkonstruktion analysiert, teilte das Magazin am Dienstag abend mit. "Unter den klimatischen Bedingungen, die in der Halle geherrscht haben, war es der falsche Leim", sagte Hillemeier dem ZDF. Der verwendete Leim auf Harnstoffbasis neige dazu, Wasser aufzunehmen und verliere dadurch seine Klebewirkung. Dies sei unter Fachleuten seit langem bekannt. Die Halle war 1973 als offenes Gebäude errichtet worden. Wenige Jahre später wurden Seitenwände aus Glas eingebaut. Fachleute vermuten, daß damit die Feuchtigkeitsbildung noch verstärkt wurde.
Der "Spiegel" hatte bereits Anfang Januar berichtet, daß ein Experte an mehreren Bruchstellen abgelöste Leimverbindungen entdeckt habe. Die Eishalle war am 2. Januar kurz vor Ende des allgemeinen Eislaufs offenbar unter der Last großer Schneemengen zusammengebrochen. Die Trümmer begruben 15 Menschen unter sich, darunter zwölf Kinder und Jugendliche im Alter zwischen neun und 16 Jahren und drei Frauen. Sie waren sofort tot. aus: DW, AFP/dpa