ite bieten die Niederländer Plastiknachbildungen von Wehrmachtsstahlhelmen an, orange lackiert und mit Anfeuerungsrufen für das Nationalteam verziert. Mehr als
20 000 Helme sollen angeblich bereits verkauft worden sein. Jetzt erregt sich die deutsche Öffentlichkeit über das eigenwillige WM-Zubehör der Niederländer. "Helm-Schwachsinn" nennt die "Bild"-Zeitung den Scherzartikel streng. Dabei haben sich die Betreiber der Web-Seite alle erdenkliche Mühe gegeben, niemanden zu provozieren. In einer eigenen Rubrik stellen die Helmverkäufer um Weno Geerts klar, daß "der Zweite Weltkrieg 60 Jahre her" sei, "die Deutschen von heute nichts mehr damit zu tun" hätten und der Helm im übrigen ein Spaß sei, der keine politische Bedeutung innehabe.
Tatsächlich handelt es sich bei dem Internet-Auftritt um eine Fanveranstaltung vor der Fußballweltmeisterschaft. Noch immer ist das Verhältnis nicht ganz entspannt, vor allem wenn es um Fußball geht. Viele Niederländer bringen eine Gedankenkonstruktion zustande, die ungefähr so funktioniert: Die Deutschen sind eigentlich ein nettes Volk, wenn nur die schwere Zeit vor '45 und '74 nicht wären. Das verlorene Endspiel der Fußballweltmeisterschaft ausgerechnet gegen den großen Nachbarn ist ein Trauma, das bei vielen Niederländern in gewisser Gedankenlosigkeit schon einmal mit den Verbrechen Nazi-Deutschlands gleichgesetzt wird. aus: Die Welt