WASHINGTON/BERLIN - US-Präsident George W. Bush und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin wollten bei ihrem Treffen in der slowakischen Hauptstadt Bratislava ein Abkommen zur Abwehr von nuklearen Terroranschlägen schließen. Unter anderem solle die Sicherheit russischer Atomanlagen erhöht werden, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf US-Beamte.
Außerdem zielte das Abkommen auf den Aufbau gemeinsamer Abwehreinheiten gegen Nuklearangriffe von Terroristen. Weiterhin enthielt der Vertrag ein Programm, mit dem weltweit verhindert werden soll, daß Reaktoren zur Herstellung von Atomwaffen genutzt werden. Auch ein Kontrollabkommen zu tragbaren Raketen stand auf der Tagesordnung.
Bush wollte US-Regierungskreisen zufolge Putin bei dem Treffen jedoch auch zu einem erneuerten Bekenntnis zur Demokratie auffordern. Damit könnte der US-Präsident einen neuen, offensiveren Ton in den bilateralen Beziehungen anschlagen. Hochrangige Berater Bushs bekräftigten ihre Bedenken, daß Putin die Demokratie in seinem Land immer weiter einschränkt, vor allem seit er die Direktwahl für die meisten Staatsämter abgeschafft hat und der Ölkonzern Yukos zerschlagen wurde. Bratislava war die letzte Station auf Bushs Europareise.
aus: WELT.de