Pharao Tut und Mister Carter

BONN/KAIRO - Im oberägyptischen Luxor öffneten Forscher einen Sarkophag und legten die darin ruhende Mumie in einen Computertomographen, um endlich ihre Todesursache zu entschlüsseln. Kaum war das geschehen, brach ein heftiger Sandsturm aus und es begann

zu regnen, was in Oberägypten eher selten passiert. "Das ist der Fluch des Pharao", raunten Beobachter.

Denn es handelte sich nicht um irgendeine Mumie, sondern um die sterblichen Reste von Pharao Tutanchamun, der nach dem verketzerten Echnaton von 1346 bis 1337 v. Chr. über Ägypten herrschte. 1922 fand Howard Carter sein mit Schätzen gefülltes Grab. Und da der britische Archäologe die Mumie ziemlich rabiat von ihren Schätzen befreite, ist sie heute in einem sehr schlechten Zustand. Schon damals, nach dem sensationellen Fund des einzigen unberührten Pharaonengrabes, fürchteten sich viele vor der Rache des so unsanft gestörten Gottkönigs.

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Das könnte auch eine Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn erklären. Sie heißt "Tutanchamun - Das goldene Jenseits" und versammelt rund 50 Prunkstücke aus seinem Grab im Tal der Könige. Und als hätten die Ausstellungsmacher sich gegen die alten Gräbermythen versichern wollen, wurde parallel dazu Tutanchamuns Entdecker, Howard Carter, eine Schau im Ägyptischen Museum der Universität Bonn gewidmet: In ihr geht es um rationale Wissenschaft - und den Fluch.

Am 26. November 1922 findet sich in Carters Kurztagebuch der berühmte Wortwechselmit dem Sponsor: "Als Lord Carnarvon zu mir sagte "Können Sie etwas sehen", antworte ich: " Ja, es ist wundervoll"." Und zur Illustration sieht man neben vielen anderen Ausgrabungsfotos eine scheinbar belanglose Aufnahme, auf der allerhand unbedeutende Fundstücke auf dem Boden liegen und ein großer flacher Korb an der Wand lehnt. Dieser Korb verbarg das Loch, das einen ersten Blick in die Vorkammer erlaubt hatte. An diesem Tag soll sich Merkwürdiges zugetragen haben. Eine Schlange tötete den Wellensittich Carters. Und da die Schlange als Beschützer des Pharao galt, nahmen manche es als böses Omen. Am 8. März 1923 wurde Lord Carnarvon beim Verlassen des Grabes von einem Moskito gestochen. Eine Blutvergiftung ist die Folge. Doch obwohl er im Krankenhaus in Kairo betreut wurde, am 5. April um 02.05 Uhr in der Früh starb er. Kein Wunder also, daß bald weitere Todesfälle mit dem Fluch des Pharao in Verbindung gebracht wurden. Wissenschaftler haben die Todesspur um Tutenchamuns Grab mit dem Wirken eines Schimmelpilzes, Aspergillus Flavus, zu erklären versucht. Andere Forscher entdeckten, daß Carters Wellensittich gar nicht gestorben war.

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Und in der Bonner Universität wird indes auf ein drittes, sehr reales Gespenst aufmerksam gemacht: die Presse. Carter hatte nämlich die mediale Vermarktung seines Fundes der "Times" überlassen. Die Ägypter konnten also - wie die ganze Welt - von den Grabungsfortschritten und den Funden nur auf dem Umweg über die Londoner Zeitung erfahren. Verbunden mit anderen Streitigkeiten führte das dazu, daß Ägypten zeitweise die Grabungslizenz stornierte.

Auch wenn sich jetzt bei der Öffnung des Sarkophags der Chef der ägyptische Altertümerverwaltung, Zahi Hawwas, einmal mehr über Carters rabiaten Umgang mit der Leiche ausließ, so macht die Bonner Ausstellung doch klar, daß die knappen Worte auf seinem Grabstein, er sei ein "Archäologe und Ägyptologe" gewesen, durchaus zu treffen. Howard Carter ist am 2. März 1939 in London gestorben - übrigens friedlich in seinem Haus. aus: Die Welt

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