Einige der 15 Köche, die eine Rekord-Menge von dem Pad Thai vorbereiten, was eigentlich geröstete Nudlen auf Thaische Art sind. Während des Thai-Teigwaren-Festivals in Bangkok haben die Köche insgesamt 150 kg Nudeln, 840 Eier und 140 kg Garnellen verarbeitet zum grössten "Pad Thai", dass 250 Kilo wog. FOTO - TASR/AFP
Paris - Insassen französischer Gefängnisse haben zusammen mit einem der besten Köche des Landes ein Buch mit Rezepten veröffentlicht, das schon bald zum Standardwerk für preiswertes Kochen avancieren wird, sind sich die Verleger sicher. Das berichtet der britische Sender BBC. Das Buch "Ich Koche für mich alleine" enthält 100 Rezepte, die Drei-Sterne-Koch Marc Haeberlin ausgesucht hat. Die kulinarischen Genüsse tragen Namen wie "Einsamer Salat", "Gefangenenkuchen mit zwei Äpfeln" oder "der einfachste Rührkuchen der Welt", dessen Zutaten nur einen Euro kosten. Insgesamt wurden 600 Rezepte aus den 165 Haftanstalten Frankreichs als Teil eines Wettbewerbs eingesandt. Gewinner ist der Insasse eines Gefängnisses in Caen in der Normandie. Für sein Rezept "Seebrasse mit Champignons auf Salat" erhielt er von der Gefängnisaufsicht einen Fernseher.
Die Idee zu dem Buch stammt von Gefängnisarzt Claude Deroussent. "Die Häftlinge haben mich oft um Ernährungsratschläge gebeten. Da lag es nahe, mit so einem Projekt ihr Interesse zu fördern", sagte er.
Die Insassen müssen bei ihren gastronomischen Aktionen mit dem Wenigsten auskommen. Es gibt weder Kühlschränke noch Öfen, jeder hat eine Herdplatte und zwei Kochtöpfe zur Verfügung. Die Sträflinge können die Zutaten jedoch zumeist im Gefängnis-Supermarkt kaufen. Die teuren Trüffel, die in einem Rezept zum Einsatz kommen, müssen aber wohl von außen angefordert werden. Koch Haeberlin ist von der Genialität der Häftlinge beeindruckt. "Um einen Ofen zu bauen, wickeln sie einen Stuhl in Alufolie und stellen eine tragbare Herdplatte an jedes Ende", berichtete er. "Einige Rezepte sind sehr originell. Man merkt aber, dass manche ihr Handwerk verstehen. Mit Sicherheit sind es auch einige Ex-Köche, die hier absitzen."
aus: Die Welt