
Donna Green hält Plakte vor den CMX-Studios in Las Vegas, wo Michael Jackson Lieder zu seinem neuen Album macht. Sie protestiert gegen den polizeilichen Vorgangauf Jacksons Ranch Neverland einen Tag zuvor und äußert ihre Überzeugung, dass er unschuldig ist.FOTO - TASR/AP
Santa Barbara - In Kalifornien haben sich die Behörden darauf vorbereitet, Popstar Michael Jackson (45) am Donnerstag wegen des Verdachts auf Kindesmissbrauch zu verhaften. Nach Informationen des Nachrichtensenders CNN wollte sich Jackson im Laufe des Tages den Justizbehörden in Santa Barbara County stellen. Der Sänger müsse seinen Reisepass abgeben und jederzeit für die Behörden erreichbar sein. Außerdem werden seine Fingerabdrücke genommen und Fotos gemacht - die Polizei will das Foto veröffentlichen. Bereits am Donnerstag könnte ein Termin für sein Erscheinen beim Haftrichter festgesetzt werden. Der per Haftbefehl gesuchte US-Popstar hat die Missbrauchs-Vorwürfe zurückgewiesen. Er werde unverzüglich nach Kalifornien zurückkehren, um sich den widerwärtigen und falschen Anschuldigungen zu stellen, ließ Jackson am Mittwoch über seinen Anwalt erklären.
Nach Angaben seines Sprechers hielt sich der Musiker wahrscheinlich in Las Vegas auf, wo er einen Video drehen wollte. Die kalifornische Justiz stellte Jackson ein Ultimatum, um sich zu stellen. Dies erkärte der Staatsanwalt im kalifornischen Santa Barbara, Tom Sneddon. Die Kaution wurde laut Polizei auf drei Millionen Dollar (2,5 Millionen Euro) angesetzt. Bei einer Verurteilung drohen dem Musiker bis zu acht Jahren Haft. Jackson werde der Belästigung von Kindern in unzähligen Fällen verdächtigt, sagte Sneddon. Der Haftbefehl sei nach dreimonatigen Ermittlungen ergangen.
Der Musiker kann bei der Zahlung von einem Zehntel der Kaution zunächst auf freiem Fuß bleiben. Wie Jacksons Sprecher Stuart Backerman gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sagte, beriet der Musiker mit seinen Anwälten über die beste Vorgehensweise in dem Fall. Die Anwälte stünden ihrerseits in Kontakt mit der kalifornischen Justiz. Mit den Behörden in Santa Barbara, wo Jackson seine Ranch Neverland besitzt, seien bereits Abmachungen getroffen worden, damit der Sänger nach Hause zurückkehren und seine Unschuld beweisen könne. „Michael würde niemals einem Kind in irgend einer Weise Schaden zufügen", versicherte Backerman. Der Haftbefehl gegen den Star war ausgestellt worden, nachdem ein zwölfjähriger Junge neue Missbrauchsvorwürfe gegen den 45-jährigen Musiker erhoben hatte.
Staatsanwalt Sneddon forderte mögliche Zeugen weiterer Belästigungen durch Jackson auf, sich bei den Behörden zu melden. Ein Jugendgericht müsse zudem prüfen, ob dem Musiker während der Dauer der Ermittlungen das Sorgerecht für seine drei Kinder entzogen werden müsse. aus: WELT.de