LILLE – Die 48-jährige Französin, die in der vergangenen Woche ihrem schwerstkranken Sohn ein tödliches Medikament verabreichte, wird zunächst weiterhin nicht juristisch verfolgt und darf an der Beisetzung des 22-Jährigen teilnehmen. Vor der für Mittwoch angekündigten Totenmesse erklärten die Angehörigen, Marie Humbert werde sich an den Gedenkfeiern beteiligen. Der querschnittgelähmte, stumme und fast blinde Vincent Humbert sollte nach den Feierlichkeiten eingeäschert werden. Das Vorgehen Marie Humberts hatte in Frankreich eine Debatte über die aktive Sterbehilfe ausgelöst.
Der Sohn hatte mit Hilfe eines Journalisten schriftlich niedergelegt, wie er zu Tode kommen wollte. Zunächst war die Mutter in Polizeigewahrsam genommen worden. Mehrere Politiker forderten, die Pariser Nationalversammlung müsse ein Gesetz zur Sterbehilfe verabschieden. DW