Lekcia 21: Mit Märchen helfen

Helmut Wittmann aus Oberösterreich ist einer der wenigen hauptberuflichen Märchenerzähler. Die Märchen und Sagen können trösten, sagt er.

Helmut Wittmann aus Oberösterreich ist einer der wenigen hauptberuflichen Märchenerzähler. Die Märchen und Sagen können trösten, sagt er.

Welchen Stellenwert haben jahrhundertealte Sagen und Volksmärchen im Zeitalter von MP-3-Player und Computer für Kinder? „Einen überraschend großen", sagt Helmut Wittmann, einer von fünf hauptberuflichen Märchenerzählern in Österreich. Wobei der 48-jährige Oberösterreicher aus Grünau im Almtal, Vater von fünf Kindern, der einzige im Land ist, der auch im Dialekt erzählt.

Bis zu 120 Mal im Jahr tritt der Oberösterreicher auf. Aber nicht nur in Kindergärten und Schulen findet Wittmann sein Publikum, auch bei Firmenveranstaltungen vor Erwachsenen.

Die Faszination für Sagen und Märchen entsteht durch das persönliche Erzählen. Die Kinder bekommen dadurch persönliche Zuwendung. Viele Kinder in der gestressten Gesellschaft erleben generell wenig persönliche Zuwendung. „Ich werde nie vergessen, als kürzlich ein etwa acht jähriges Mädchen bei einem Erzähl-Festival in Mannheim in der ersten Reihe aufgestanden ist, mir die Hand geschüttelt und gesagt hat, wie toll dieses Erlebnis war. So etwas habe ich noch nie erlebt.", sagt Wittmann. „Märchen können auch die Seele trösten."

„Wenn ich mit dem Erzählen anfange, wird es ganz schnell still. Noch dazu, wenn es mit Harfenklängen begleitet wird", sagt der Märchenerzähler. Auch Erwachsene entfliehen gern dem Alltagsstress und erinnern sich an die eigene Kindheit.

Besonders wichtig sind Helmut Wittmann die heimischen Volksmärchen. Nicht, weil sie besser sind, als andere, sondern „weil wir ihre Symbolsprache am besten verstehen". In den vergangenen Jahren hat er sich auch mit Volksmärchen aus dem europäischen Osten intensiv beschäftigt.

Die Lieblingswerke Wittmanns sind „Die wirkliche Blume" und die Sage „Vom Traum des Lähnhofbauern" . Das eine handelt vom weisen König Salomon, das andere gibt es regional in verschiedenen Besetzungen. In der Pinzgauer Version erzählt die Sage den Traum eines schwer verschuldeten Bauern. Im Traum sagt ihm ein Zwerg, dass er sich bei bitterer Kälte auf eine Brücke stellen und warten soll. Der Bauer ist auf der Brücke schon fast erfroren, als ein Mann kommt, und ihm von einem anderen Traum erzählt. Dieser Mann hat nämlich geträumt, dass unter dem Herd im Haus eines verschuldeten Bauern ein Goldschatz ist.

Der verschuldete Bauer fängt gleich am nächsten Morgen an unter dem Herd zu graben, findet den Schatz und lebt glücklich mit seiner Familie bis ans Ende ihrer Tage. „Es sind die verschlungenen Wege zum Glück, die diese Sage ausmachen", sagt der Märchenerzähler.

GLOSSAR

e Sage
legende
r Stellenwert
hier: Position
hauptberuflich
als Hauptberuf, ständig ausgeübte Tätigkeit
e Zuwendung
liebe, Aufmerksamkeit
e Seele
psyche
trösten mit einem traurigen Menschen so reden, dass er wieder froh wird
r Harfenklang, e Harfenklängen mit Harfe gespielte Musiktöne
entfliehen
flüchten, davonlaufen
e Besetzung, e Besetzungen
hier: Version, Rollenverteilung
verschuldet (sein)
hier: der Bauer muss jemandem viel Geld zurückzahlen, er ist sehr arm
r Zwerg
sehr kleine Person im Märchen, z. B. Schneewittchen und 7 Zwerge
r Schatz
hier: sehr viel Gold
verschlungen (verschlingen)
hier: kompliziert

I. Leseverstehen. Richtig oder falsch?

R
F
1. In unserem Zeitalter spielen Märchen und Sagen keine wichtige Rolle - -
2. Wittmann hat keine eigene Kinder.
- -
3. Kinder empfinden Erzählen als persönliche Zuwendung und Seelentröstung. - -
4. Wittmann erzählt nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene.
- -
5. Er beschäftigt sich nur mit österreichischen Sagen und Volksmärchen.
- -
6. Auf das Erzählen reagiert das Publikum mit Unruhe.
- -
7. In seiner Lieblingssage geht es darum, wie man sein Glück finden kann.
- -

Lösung: richtig: 3,4,7 falsch: 1, 2, 5, 6

II. Was passt nicht in die Reihe? Streichen Sie aus.

a) Mächen - Sage - Lebenslauf - Legende

b) gut - stressig - angenehm - ruhig

c) Zwerg - Bauer - Goldschatz - Ferrari

d) Hänsel - Shrek - Gretel - Hexe

Lösung: a3, b2, c4, d2

III. Kennen Sie die Märchensprache? Ergänzen Sie die fehlenden Wörter in folgenden Sätzen.

1. Es war .............. ein süßes kleines Mädchen.

2. Vor langer, langer ............ lebte eine schöne Prinzessin.

3. Sie lebten glücklich bis ans .............. ihrer Tage.

4. Und wenn sie nicht ............. sind, dann leben sie noch heute.

Lösung: 1 einmal, 2 Zeit, 3 Ende, 4 gestorben

QUIZFRAGE

Welches Märchen gibt es nicht:

a, Der Wolf und die sieben Geißlein I

b, Die sieben Raben Q

c, Die sieben Katzen O

d, Schneewittchen und die sieben Zwerge B

LERNTIPP

Erzählen Sie den Inhalt des Textes anhand der W-Fragen (Wer? Was? Wann? Wo?) nach. Sie lernen dabei, den Text in nur wenigen Sätzen zusammenzufassen.

DIALOG

Im Buchgeschäft

Angestellter: Guten Tag, kann ich Ihnen helfen?

Kundin: Ja, guten Tag, ja bitte schön. Ich bin auf der Suche nach einem Buch von dieser wirklich bekannten Krimiautorin und ich kann mich jetzt an den Namen nicht mehr erinnern. Vielleicht können Sie mir helfen.

Angestellter: Fällt Ihnen irgendetwas dazu ein?

Kundin: Ja, ich glaub' das Buch war irgendetwas mit „Wein". Ich bin mir nicht mehr sicher, und, ach so blöd, dass ich den Namen vergessen hab'.

Angestellter: Es gibt ein Buch, das heißt „Wein und Tod". Das ist von der Eva Rossmann.

Kundin: Ja! Eva Rossmann! Genau die such' ich. Und ja, haben Sie das Buch?

Angestellter: Moment, ich schau' schnell nach, ob wir's lagernd haben. Ja, das hätten wir lagernd.

Kundin: Ja, das ist wunderbar, und dann hätt' ich eh auch ein anderes Anliegen noch. Und zwar eine Freundin von mir hat Geburtstag und ich würde ihr gerne ein Buch schenken. Sie liest auch sehr gerne Krimis, aber ich weiß, dass sie von der Eva Rossmann schon alles gelesen hat. Können Sie mir irgendetwas empfehlen?

Angestellter: Ja, ich empfehle gerne Wolf Haas. Das ist ein zeitgenössischer österreichischer Krimiautor, der einige sehr spannende Krimiromane geschrieben hat.

Kundin: Mhm mhm. Worum geht es da ungefähr?

Angestellter: Wenn ich Ihnen zum Beispiel empfehle das Buch „Wie die Tiere", da geht's um Konflikte zwischen Eltern und Hundebesitzern in Wien.

Kundin: Aha. Na, das horcht sich interessant an. Kann ich mal ein bisschen reinlesen bitte?

Angestellter: Ja, gerne. Ich such' Ihnen schnell das Buch'raus.

Kundin: Mhm.

Angestellter: Hier bitte.

Kundin: Danke.

Angestellter: Haben Sie schon einen Eindruck gewonnen?

Kundin: Ja. Also es gefällt mir sehr gut, und ich werde beide nehmen - also die Eva Rossmann und den Wolf Haas.

Angestellter: Gerne. Dann pack' ich's Ihnen gleich ein. Soll ich's vielleicht als Geschenk verpacken?

Kundin: Ja, das wär' ganz nett bitte, aber nur das vom Wolf Haas. Das Andere is für mich.

Audio: der Dialog



Audio: Konversationsübung

Autor: Spracovala: P.Tirinda

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